Dato: 26. maj 1844
Fra: H.C. Andersen   Til: Carolina, Lina von Eisendecher
Sprog: tysk.

Breitenburg 26 Mai 1844.

Schon der dritte Thag bin ich in Holstein, aber erst heute ist Postthag, und ich schreibe. Es war, wie früher gesagt, meine Absicht, daß ich nach Stockholm gehen walte, aber der Frühling kommt da noch später als bei uns, und ich sehnte wirklich nach Oldenburg; bald war ich bestimmt für diese letzte Reise, und den Plan gelegt. Sie, liebe Frau von Eisendecher, schreib, te, daß Sie am Ende Juni nach Helgoland gehen wolte, ich mußte darum ein bißchen frühe kommen, und 14 Tagen ver weilen; bei dem Grafen Rantzau auf Breitenburg war ich auch eingeladen, und ich habe mich hier angemeldet für 14 Tagen, aber um früh genug in Oldenburg einzutreffen, schon meine Reise von Kopenhagen angefangen, Donnersthag den 23 Mai. Von Breitenburg über Oldenburg, war mein Plan, daß ich nach Brocken gehen wollte, dann nach Weimar ueber Dresden und Berlin nach Kopenhagen. Ich freute mich so innig. /

Donnersthag, da ich schon war ambord des Dampschif, kam der Bedienter des Herrn Conferentsrath Collin und sagte er hatte für mich eine Briefe vom Auslande, das war Ihre liebe Brief, aber dencken Sie meine Betrübniß da ich lese, daß Sie und Ihre liebe Gemahl erst sichert zu Hause sind am ersten Juli. Auf das Dampschiff konnte ich nicht eine neue Reiseplan anlegen, ich mußte fort und bin jetzt, wie gesagt, auf Breitenburg, eine ganze Monath kann ich nicht hier verweilen, ich bin ganz traurig, denn es wolte mir sehr nahe zum Herzen gehen wenn ich gar nicht Sie und den Herrn v. Eisendecher sehen solte, ich habe mich so daran gefreut, und am größte Theil die ganze Reise arangirt nur dieses Besuchs wegen. Oldenburg liegt so in einer Ecke, daß ich gar nich erst aus Breitenburg nach dem Harz und Weimar fahren können, und dann nach Oldenburg, und wieder nach Berlin und Stetin! Ich weiß gar nicht wie ich es arangiren sollen, und Sie gehen ja auch nach Helgoland. /

0, bitte, schreiben Sie doch augenblichltch, wenn Sie dieses Brief gelesen haben; schreiben Sie hieher nach Breitenburg und sagen Sie mir, so genau wie möglich wann sind Sie nicht in Oldenburg; sagen Sie mir den Dato wann Sie gehen nach Bremen und den Dato' in Juni, Sie oder der Herr kommt wieder nach Oldenburg, ich will dann alles möglichste thun um das Besuch abzustatten. -:

0 schreiben Sie doch so genau wie möglich, aber machen Sie keinen Umstand damit, laßen Sie nicht dirangiren; ich hoffe wohl daß wir uns sehen am, wenigsten ein Paar Thage; ich habe Musik für Ihren Gemal mitgebracht, der Klavier Auszug, Hartmanns Oper Der Rabe, wozu ich den Text geschrieben hat, die steht da deutsch und dänisch, so auch mehren dänischen Lieder.

Der 10 Juni habe ich gedacht, gehe [ich] von Breitenburg, ein Paar Thage kann ich wohl in Hamburg verweilen, ja auch im Bremen, aber bis am Ende Juni kann es sie nich ausdehnen, darum sagen Sie mir, so deutlich wie möglig, aber ganz offen und ehrlich, wann sind Sie in Oldenburg, ich komme, muß es auch seyn, nur für zwei Tage. -

Entschulden Sie doch diese lange Rede, entschulden Sie die Ausdrücke, und seyn Sie mir freundlich und gut wie vorher; grüßen Sie vielmahl den lieben, gutten Herrn von Eisendecher, der Kleinen, und allen meine Freunde, bald sehen wir uns, wie ich hoffe.

Leben Sie recht wohl

Ihr innig ergebenster H. C. Andersen.

Meine Adresse ist beym s: Exellense den Geheime-Statsminister Ritter des Elephanten Orden, & & Graf Rantzau-Breitenburg auf Breitenburg bei Itzehoe.

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