Dato: 23. juni 1852
Fra: H.C. Andersen   Til: Carl Alexander
Sprog: tysk.
Mein lieber theurer hoher Freund!

Die Tagen verwehen wie Stunden und sind doch so weiche und schön; die Zeit hat auch Eisenbahnenflucht ich bin schon acth Tage in München, und hat noch nicht nach Weimar geschrieben, wo mein Gedanke doch so innig und oft verweilen, aber München hat so vieles neues, jeden Tag, jede Stunde voll ettwas neues auf für mich, hier ist ganz prägtig ich Habe mermals im Bazar vergleicht München mit einem Rosenstock, wo die Straßen sind die Äste, die Gebäude die Blumen selbst, aber wie groß ist dieser jetzt im Bluthen. Aukirke ist eine wahre Passionsbluhme wie in einem Moment ausgesprungen, die Basilica, eine goldene Nelche, mit Myrrauh und Orgeltöne

Ich schwalge im Genuß und dazu kommt den herzlichsten Aufnahme, der Theater-Intendent hat mich eine Loge, ins Theater gegeben, der Konig auch ausserordenlich Holdreich empfangen, ich war abgeholt Zum Mittag auf den Sloß Stearnberg, der Konig [overstr: selbst ausbrachte für ein Glas]. Der Konig lud mich zu einen Farth auf die See nach einen kleinen Blumen Insel, zeigte mir die Aussichten, wir gingen mit einander und er sprach so gnadig, so herzlich, wie beinahe Sie mein wahrer, lieber Freund! /

drei Wochen bich in in Weimar gewesen, und Alles war herzlich, gut und schön wie früher in die Wirklichkeit und in die Erinnerung. Sie [overstr: haben so] sind mir treu und innig geblieben mein hoher Herr, mein inniger Freund. Es war doch schönn dass Sie auch nach Ettersburg kam, dass ich der Prinds und die Prinsessin sah. Das schöne Weimarsche Land, wo Luther lebte, Göthe sang! wo der edle Fyrsten-Haus noch lebt, bluht und bluhen will. Ich hoffe das Sie mein hoher Herr nehmt sich die Fliedermutter an! Wenn Euer Königlich Hoheit mich mit einem Brief erfreuen will, dann geht er in die n¨æste 14 Tage nach Zürich, später lieber nach Frankfurth Anfang [overstr: July] August bin ich in Kopenhagen [overstr: der Konig] im Garten stand eine Ruine von einer alten Kircke eine Fliederbusch neigte seine Äste an die Erde, der Konig brach einen Blumen ab für mich zu Erinnerung und Deutung an die Fliedermutter die Blume kommt im Album wo ich Jahre lang hat und behalt für immer den bluhenden Lindenzweig Sie mein hoher Freund gab mir da ich erstesmal kam nach Ettersburg Linde und Flieder erzählen mir einen Mährchen von der DichterStadt und der Thüringerland und Bayerland . -

Tekst fra: Solveig Brunholm (microfilmscan 12, 38-39)