Dato: 17. august 1843
Fra: H.C. Andersen   Til: Conrad Rantzau-Breitenburg
Sprog: tysk.

Kopenhagen, den 17. August 1843

Euer Exzellenz

magen mir verzeihen, dag ich Ihrem Schutz das erwähnte Paket von Vieweg, in dem sich meine gesammelten Schriften in der deutschen Ausgabe befinden, anvertraue. Ich erlaubte mir in meinem letzten Brief, Euer Exzellenz zu bitten, sie in die Hände seiner Majestät des Königs gelangen zu lassen. Die Gesamtausgabe ist Ihm mit Seiner höchsten Genehmigung vom Verleger Vieweg gewidmet, der, wie Euer Exzellenz wissen, ein sehr vermögender Mann und unserem gnädigen König als einem Beschutzer der Wissenschaften ergeben ist.

Ich habe Fünen vor drei Wochen verlassen und bin von dort aus nach Bregentved gegangen, wo ich die letzten Wochen verbracht habe und wohin ich in einigen Tagen wieder reisen werde. Die ganze Familie hat mir aufgetragen, Euer Exzellenz viele Grüße zu senden. Täglich erwartete ich dort auf dem Lande das versprochene Bucherpaket von Vieweg, aber es kam keins. Ich schrieb an Collin, der sich bei [dem Buchhandler] Reitzel erkündigte; auch da waren die Bücher nicht. Ich hreiste dann am Dienstag hierher und erfuhr durch einen Zufall, es liege schon seit mehreren Wochen ein Paket fur mich im Gyldendalschen Buchladen. Ich lief hin und stellte fest, daß es von Vieweg war, mit einer Adresse an Seine Majestat den König, dem ich es überreichen sollte. Gyldendal hatte nicht gewagt, wo in aller Welt ich war, hatte es deshalb liegen lassen, und so gelangt es, ohne Viewegs und meine Schuld, erst so spät an den König. Darf ich hoffen, daß Euer Exzellenz den König davon unterrichten? Das Bücherpaket sieht mir im übrigen ein bißchen groß aus, wie auch das Format mir weitaus größer vorkommt als dasjenige, in dem meine Schriften gedruckt sind, aber ich kann es mlr nicht andersdenken, als daß es diese sind, denn welche sollte Vieweg sonst durch mich dem König schicken? Darf ich hoffen, daß Euer Exzellenz mich herüber kurz unterrochten?

Ein anderer Buchhändler in Berlin hat mir geschrieben, daß er auch eine Gesamtausgabe meiner Schriften herausbringen will. Das ist für mich sehr ermunternd. Wäre es nur auch einträglich! Leider kann ich nicht selbst übersetzen. Von einem dritten Deutschen habe ich einen Brief meiner Biographie wegen bekommen, denn man erweist mir die groge Ehre, mich als dritten Dänen in eine Schrift Zeitgenossen aufzunehmen. Es kommen Oehlenschlägers, Thorvaldsens und meine Biographie hinein. Man hat mich gebeten, für Honorar die beiden ersten zu schreiben. Es war beabsichrigt, beim Aufenthalt der Majestäten auf Bregentved ein Lied von mir singen zu lassen. Ich freute mich daruber, da ich fand, daß das eine hübsche Art ware, dem König und der Königin präsentiert zu werden, da es mir bei meiner Rückkehr in Person nicht geglückt war. Aber das Lied wurde nicht gesungen, da gerade die Bauern am selben Abend mit ihrem Lied und Fackelzug kamen. Da hier im Paket Platz ist, lege ich ein Exemplar für Euer Exzellenz bei. Seien Sie mir, wie stets, freundlich und gut, und erfreuen Sie mich mit einem Brief, an Konferenzrat Collin adressiert. Meine untertanigen Grüße an Kammerherrn Levetzau.

Euer Exzellenz dankbarer, ergebener

H.C.Andersen

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