Dato: 10. april 1858
Fra: Friederike Serre, f. Hammerdörfer   Til: Jonas Collin d.æ.
Sprog: tysk.

Dresden am 10 Ap 1858

Verehrte Excellenz!

Wie soll ich die freudige Überraschung und die innige Rührung schildern beim Empfang Ihres mir so werthen Briefes, mit der interessanten Einlage? -

Glauben Sie, mein Herz empfindet tief und dankbar diese unaussprechliche Güte, diesen schönen Beweis Ihres freundlichen Wohlwollens.

Wie unendlich werth muß Ihnen unser theurer Andersen sein – daß Sie die Feder ergreifen - / u mir unbekannten, unbedeutenden Frau, schreiben, und mir solche Freudezeuge zugedacht! - ??

Die reizende kleine Geschichte – nur Etwas, ist wieder eine neue Bestätigung von Andersens edles Denkungsweise, von seinem wahren schönen Character, um welchen wir ihn so sehr schätzen u lieben. Ich fühle wie sehr er mich durch die Zueignung dieses Buches geehr u bin wahlich darüber beschämt.

Ja die Uebersetzung weht ein ächt dänischer Hauch, und / keine Deutsche, hätte das Märchen so characteristisch wiedergeben können. Mögte es mir gegönnt sein, Exzellens dem hochverehrten Protector, unseres Freundes, einmal von Angesicht zu sagen, mögte mein Verlangen Copen- hagen zu besuchen, und all das freund- liche dort zu schauen, das Museum des unvergeßlichen Thorvalzen, der uns so innig befreundet war, in Augen- schein zu nehmen, und dort die lieben Menschen wieder zu finden, die unser Leben mit den schönsten Blüten schmuckten!

Genehmigen Ihre Excellenz die Versicherung unbegrenzten Ihren ganz Ergebenen

Fr. Serre.

/

[Udskr:]

Sr. Excellenz dem Herrn Geheime Conferenz Rath Jon. Collin. Copenhagen.

Tekst fra: Solveig Brunholm (KB affoto 5644-47)