Dato: 15. oktober 1856
Fra: Carl Alexander   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

125 Carl Alexander an Andersen

Belvedere den 15 October 1856.

Eine Tagereise von Ihnen, mein Bester, war ich entfernt, als Sie (aus: ich) den Brief mir schrieben auf welchen ich heute antworte. In Eutin und in Ploen war ich, unter den schattigen Buchen, welche den Ugley See umkränzen ging ich umher und zwischen den vielen Seen des Hecken durchschnittenen Holstein suchte ich meine Pfade. Wären Sie doch herüber gekommen zu dem Großherzog von Oldenburg! - Indessen waren Sie froh, zurückgekehrt zu sein in die wohlthuende Ruhe Ihres Arbeitszimmers und in die Ruhe wohlthuender Ordnung. Ich wünsche Ihnen Glück dazu; ich wünsche Ihnen Glück zu der die Seele befreienden wenn auch / im Entwicklungskampf die Seele ermüdenden Thätigkeit; ich wünsche endlich Ihnen Glück, daß die Freundschaft und Anerkennung Ihnen die wieder bezogene Wohnung schmückte, wie, daß sie Ihnen auf Ihrer lebensbahn so treu folgt. In diesen beglückenden Eindrücken fand denn auch, wie ich gern erkenne, mein Bildniß seinen Platz. Laßen Sie Sich durch dasselbe an Personen und Orte erinnern wo man Sie schätzt und liebt. - Ich bin sehr auf den Roman gespannt, der jetzt unter Ihrer Feder ist. Ein Stück Ihres Lebens, ich fühle es, ist diese jetzige schaffende Thätigkeit, sonst würden Sie nicht leiden. Sey die Muße denn / Ihnen günstig. Dies der Wunsch

Ihres

Sie liebenden Freundes Carl Alexander

Tekst fra: Ivy York Möller-Christensen