Dato: 1. august 1847
Fra: Carl Friedrich Meyer   Til: H.C. Andersen
Sprog: tysk.

Eur Wohlgeboren

ich bin von des Prinzen Albert Königlicher Hoheit beauftragt für die Zusendung des Schreibens Seiner Durchlaucht des Fürsten Ernst zu Hessen Philippsthal zu danken und Ihnen auszudrücken wie sehr derselbe sich freut aus dieser Zusendung sehen zu haben dass Sie, nach Ihren so reichbenutzten Fahrten durch Deutschland und Italien, nun auch dem britischen Insellande einen Besuch haben wollen zu Teil werden lassen. Der Prinz hofft von Herzen dass der dichterische Stoff den Sie hier ihrem Geiste als assimilirbar finden nicht zu dürftig ausfallen mögen, und reut sich voraussetzen zu dürfen dass wenighstens die keltischen eilen dieses Königreichs als die Ursache mehrerer Heutzweige der algemeinen europäischen Märchenlitteratur, der Beobachtung des berühmten dänischen Märchendichters ein anziehendes Feld darbieten werden. Was abeer Sr. K. H. sehr bedauert ist dass die Nachrist von Euer Wohlgeboren Anwesenheit in diesem Lande Ihn nicht in London, sondern hier in Osborne zugekommen ist, indem es ihm dort jedenfalls leichter gwesen seyn würde etwas zu Ehren und Begünstigung des berühmten dichterischen Geistes zu thun, - so wenig dessen Studien auch immer einer solchen Begünstigung dürfen mögen. Sollte ein Morgenbesuch in Osborne, so wie Bekanntwerdung mit der königlichen Familie wirklich auch in Ihren Reiseabsichten liegen, so würde es Sr K. H. sich freuen Euer Wohlgeboren, - an welchem Tage vor dem 10ten August es Ihnen immer am bequemsten ist - eines Morgens hier zu sehen.

Ich habe die Ehre zu verbleiben

Euer Hochwohlgeboren

ergebener Diener

S. Meyer

Osborne, August 1, 1847

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